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Widerstand gegen Trumps angekündigte Militärschläge

Bremer Kundgebung auf dem Marktplatz.
Sehr kurzfristig reagierte das Bremer Friedensforum auf die von Trump per Tweet angekündigten Raketenschläge gegen Syrien. 180 Bremer*innen versammelten sich von einem Tag auf den anderen auf dem Marktplatz, um ihrer Sorge um eine mögliche Konfrontation zwischen den USA und Russland Ausdruck zu verleihen. Während der einstündigen Kundgebung wurden internationale Reaktionen wiedergegeben, so auch die Bemerkung des UN-Sondergesandten für Syrien Staffan de Misura: „Eine Eskalation der derzeitigen Spannungen zwischen den Großmächten USA und Russland könnte verheerend sein.“
Im Laufe der Kundgebung, auf der mehrere zu Wort kamen, wurde besonders kritisch gesehen, dass die angeblichen, aber bis heute nicht nachgewiesenen Giftgaseinsätze sowohl von westlichen Politikern wie auch von großen Medien als Fakten genommen und daraus folgend militärische Antworten verlangt werden. Demgegenüber waren sich die Kundgebungsteilnehmer*innen mit dem Sprecher des Bremer Friedensforum Ekkehard Lentz einig, dass nur zivile Lösungen die Probleme beheben und die Kriegseinsätze beenden können.

Starker Protest kam von den teilnehmenden Personen zu den Äußerungen der Bundeskanzlerin. Sie hatte zwar gesagt, dass eine Beteiligung Deutschlands an einem möglichen Militäreinsatz nicht gedacht sei. Sie bemerkte aber dazu, dass sie Verständnis für einen solchen hätte. Ja, sie fügte hinzu, dass die Bundesrepublik unterstütze, „dass alles getan wird, um ein Zeichen zu setzen, dass der Einsatz von Chemiewaffen nicht akzeptabel sei“. Dazu wurde bemerkt, dass „Tornado“- und AWACS-Aufklärungsflugzeuge der Bundeswehr weiter über Syrien im Einsatz sind und mit ihren Daten Kriegshandlungen gegen das Land unterstützen.

Spontan meldete sich ein Kundgebungsteilnehmer zu Wort, der aus Russland stammt und leidenschaftlich hervorhob, dass gute Handelsbeziehungen und Freundschaft zwischen Deutschland und Russland vernünftig und notwendig seien. Beide Länder brauchten einander. Er erhielt nach seinen Ausführungen starken Beifall.

Jens-Volker Riechmann rezitierte Antikriegsgedichte von Bertold Brecht und Matthias Claudius. Aline Barthelemy sang Friedenslieder. Barbara Heller moderierte die Kundgebung. Maja Tegeler von der Partei „Die Linke“ trug die Protesterklärung der Fraktion ihrer Partei im Bundestag vor.
Ganze Familien nahmen am Protest teil, auch syrische und kurdische Bürger*innen. 900 vom Friedensforum hergestellte Flyer wurden an Passanten verteilt. Außerdem kamen während der Veranstaltung 60 neue Unterschriften unter dem Aufruf „abrüsten statt aufrüsten“ zusammen.


Erstellt am: 14.04.2018
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