Aktuelles
Bremer Gedenken an die Befreiung vom Faschismus im Mai 1945
An den Gräbern sowjetischer Zwangsarbeiter und Kriegsgefangener auf dem Osterholzer Friedhof in Bremen gedachten Menschen aus Bremen und Umgebung, darunter Vertreter*innen des Bremer Friedensforum, der Befreifung Deutschlands vom Faschismus. Die Rede hielt Horst Otto vom Verein "Deutsch-Russische Friedenstage Bremen e.V.". Er hob die wesentliche Bedeutung der Roten Armee bei der Befreiung Deutschlands hervor. Ein Ehepaar der Gedenkenden hatte ein Schild mit der Flagge der "1. Belorussischen Front" bei sich, die an der Einnahme Berlins maßgeblich beteiligt war. Im Blick auf den gegenwärtigen Krieg in der Ukraine und die Politik der Bundesregierung sagte Otto, dass der Frieden nicht durch Waffenlieferungen, sondern nur durch Verhandlungen und Diplomatie erreicht werden könne.Irene Baumann trug in Russisch und Deutsch ein Gedicht der russisch-sowjetischen Lyrikerin Anna Andrejewna Achmatowa vor. Diese erlebte den Überfall Deutschlands auf die Sowjetunion in Leningrad.
Viele sowjetische Lieder brachte ein Ensemble zu Gehör, das aus zwei Gitarristen und zwei Sängerinnen bestand, sich aber während der Veranstaltung ständig vergrößerte, denn viele russischsprachige Menschen aus Bremen nahmen an dem Gedenken teil. Am Ende wurden als Zeichen der internationalen Solidarität die venezolanische Flagge und die Whipela, die Flagge der lateinamerikanischen indigenen Bevölkerung gezeigt, dazu natürlich auch die der Sowjetunion. Dann bildeten sich mehrere kleine Gruppen, in denen über weitere Aktivitäten zur Friedenssicherung in Europa und zur Verständigung mit Russland diskutiert wurde.
Das Hinweisschild zu dieser Gräberstätte auf dem Osterholzer Friedhof spricht nur von "Ausländern", ohne die historischen Hintergründe deutlich zu machen. Der Verein fordert diesbezüglich eine Änderung.
Download:

Fotos: Hartmut Drewes
Erstellt am: 11.05.2023
Bilder: