Aktuelles
Setzlinge gegen den Hunger
80 Prozent der syrischen Bevölkerung leidet unter Hunger. Mit der Aktion Saatgutspenden für Syrien wollen Bremer Friedensaktivisten die Not lindern helfen.Noch immer leiden die Menschen in den syrischen Küstenprovinzen Latakia und Tarsus unter Hunger, weil schwere Brände in 179 Dörfern und forstwirtschaftlichen Betrieben erhebliche Schäden angerichtet und die Häuser sowie das Eigentum von 40.000 Familien ganz oder teilweise zerstört haben. Nicht nur sie: Über 90 Prozent der Syrer im Land leben unter der Armutsgrenze. Deshalb rufen die ehrenamtlichen Aktivisten des Initiativkreises "Sanktionen töten – Aufhebung der Sanktionen gegen die Menschen in Syrien" unter dem Dach des Bremer Friedensforums weiter zu Saatgutspenden auf.
Der Initiativkreis hat sich nach Auskunft von Ekkehard Lentz, ein Sprecher des Bremer Friedensforums, spontan auf der gleichnamigen Kundgebung im vergangenen März auf dem Marktplatz gebildet und Geld für die bedürftigen Brandopfer in Syrien gesammelt. Die Aktion sei bundesweit auf Unterstützung gestoßen, so Lentz. Mit der ersten Spende von 2200 Euro wurden ihm zufolge bisher 14 Projekte für Legehennen, elf Projekte für Weizen und Sojabohnen sowie 24 Projekte für Setzlinge finanziert.
Direkte Rückmeldung
Rechtzeitig zur Winteraussaat sei eine zweite Spende aus Bremen über 1100 Euro an Familien in Syrien über die Berliner Friedensaktivistin Nadiye Dag an einen ihr bekannten syrischen Arzt weitergeleitet worden, berichtet Ekkehard Lentz weiter. Ibrahim Mohamad schicke den Bremern persönliche Fotos und informiere sie über den aktuellen Stand der Lage und Hilfe vor Ort. Von diesem Geld würden nach seiner Auskunft Projekte von 55 Familien unterstützt, die damit Gemüsegärten zur Selbstversorgung anlegen könnten. Da Syrien unter Nahrungsmittelknappheit und extremen Teuerungen leide, sei die Unterstützung von Menschen, die Landwirtschaft für die Selbstversorgung betreiben, sehr wichtig, erklärt die Initiative "Sanktionen töten – Aufhebung der Sanktionen gegen die Menschen in Syrien".
Etwa 13 Millionen Menschen, 80 Prozent der syrischen Bevölkerung, leiden Hunger. "Dies ist das Resultat der mehr als ein Jahrzehnt andauernden Sanktionspolitik des Westens", sagt Petra Scharrelmann vom Initiativkreis. "Die völkerrechtswidrigen Sanktionen treffen die Bevölkerung in allen Bereichen des Lebens, vor allem verhindern sie dringend erforderliche Wiederaufbaumaßnahmen. Zudem herrscht in Syrien Treibstoffknappheit, weil das Land keinen Zugriff auf das eigene Erdöl hat."
Info
Der Initiativkreis sammelt weiter Spenden für die Hunger leidende Bevölkerung Syriens, die auf das Konto von Ekkehard Lentz (Iban: DE 47 2501 0030 0123 2683 06) unter dem Stichwort "Saatgut Syrien" eingezahlt werden können. Näheres über die Aktivitäten des Bremer Friedensforums steht im Internet unter

Quelle: Weser Kurier 22.02.2022
Foto: Ein Helfer verteilt Legehennen an syrische Familien, die unter Hunger leiden. Foto: Ibrahim Mohamad
Siehe auch: Kundgebung13-3-21.pdf (bremerfriedensforum.de)

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Erstellt am: 23.02.2022