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Pressemitteilung vom 26. Juni 2021


Gedenken am „Russenfriedhof“ in Bremen-Oslebshausen

Vertreter*innen der „Bürgerinitiative Oslebshausen und Umzu“, des Bremer Friedensforum, des Vereins „Deutsch-Russische Friedenstage Bremen e.V.“ sowie der Initiative „Aufstehen“ trafen sich aus Anlass des 80. Jahrestages des Überfalls Nazideutschlands auf die Sowjetunion am 22. Juni am orthodoxen mit Heiligenbildern versehenen Gedenkkreuz zur Ehrung der im Stadtteil Bremen-Oslebshausen durch Hunger, Kälte, schwere Arbeit und Misshandlungen ermordeten Sowjetbürger. Es gab im Stadtteil Oslebshausen während des Zweiten Weltkrieg mehrere Lager sowjetischer Zwangsarbeiter und auch eine Kuhle, in der die umgekommenen Menschen verscharrt wurden. Ein Teil der Leichen wurde nach 1945 exhumiert und im Osterholzer Friedhof bestattet, ein anderer Teil – so jetzt recherchiert – blieb offensichtlich hier in der Erde liegen.

Die „Bürgerinitiative Oslebshausen und Umzu“ hält die Pläne, hier hinter der Wohnanlage „Wohlers Eichen“ eine Bahnwerkstatt einzurichten, für eine Missachtung der hier verscharrten Opfer. Sie stellten als Zeichen des Protestes an dieser Stelle zwölf kleine Holzkreuze auf. Von der Bürgerinitiative sprach Dieter Winge. Außerdem kamen zu Wort Bernd Fischer, Herbert Wehe, Vorsitzender des Vereins „Deutsch-Russische Friedenstage Bremen e.V., sowie Cornelia Barth, Landesvorsitzende der Partei „Die Linke“. Alle forderten, dass die Pläne der Deutschen Bahn an anderer Stelle umgesetzt werden und dieser Ort als würdige Gedenkstätte eingerichtet wird.
Es wurde ein Kranz niedergelegt, und die Versammelten steckten rote Nelken an die kleinen aufgestellten Holzkreuze.



Bitte nehmen Sie an folgender Petition teil:
https://www.openpetition.de/petition/online/s-20-205-einrichtung-einer-ns-zwangsarbeiter-innen-gedenkstaette-in-bremen-oslebshausen

Download: Rede Bernd Fischer in Reitbrake.pdf

Text: Hartmut Drewes
Fotos: Hartmut Drewes und Sönke Hundt
Bilder:
05:27:48
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